„Die Monate des Winters werden die Zeit des Zusammenziehens und Speicherns genannt…

Wir Menschen sollten früh zu Bett gehen und spät aufstehen und auf jeden Fall den Sonnenaufgang abwarten. Bedürfnisse sollen verborgen werden, als gäbe es keine innere Bestimmung für sie, als seien sie schon befriedigt worden.“

(Huangdi neijing/Der gelbe Kaiser)

Der Winter ist die Zeit des höchsten Yin.

Das bedeutet Rückzug. Stille und Dunkelheit sowie das Speichern der Energien stehen hier im Vordergrund. Die Lebenskräfte ziehen sich in ihr Innerstes zurück.

Ausgeglichene Wasserenergie sucht und findet einen Weg um Hindernisse herum, ist dabei beständig und ausdauernd. Sie ist sehr anpassungsfähig und doch bearbeitet sie die Hindernisse.

Sie bleibt immer „dran“ und ist somit das Bild für unsere Willenskraft. 

Wasser findet immer einen Weg. Es ändert fließend und ohne Widerspruch seine Richtung.

Dieses kontinuierliche Fließen verleiht dem Wasserelement seine wahre Kraft.
Wasser entspricht der Dynamik vom natürlichen Kommen und Gehen – mit den Wellenbewegungen des Lebens im Einklang zu sein und dem Ausgleich von Phasen der Ruhe und Aktivität.

Die Lebensenergien fliessen nach innen und unten. Somit ist der Winter die beste Zeit um nach innen zu lauschen und Projekte „reifen“ zu lassen, damit sie ins Leben hineingeboren werden können. Die Yin-Zeit lädt uns dazu ein, still zu werden und körperliche Aktivitäten auf ein Maß zu beschränken, in dem wir unser Yin nicht erschöpfen.

Das Wasser-Element, das dem Yin-Prinzip und der Wandlungsphase Winter entspricht, gilt als Wurzel aller Yin – und Yang-Kräfte im Körper. In ihm ist alles Leben enthalten. Das symbolische Bild ist der Same, der in der Dunkelheit, im Verborgenen ruht und wartet.  Er wartet in der Stille im vollen Bewusstsein zu Wachstum und Reife, auf die nach oben gerichtete Kraft des Frühlings (Holzelement). Das Wasser spendet dem Samen dabei die Essenz, die er braucht, damit er keimen kann. 

Wasser verhilft zu Tiefsinn, zu Phasen der Ruhe und Erholung, in denen wir innerlich klar und gereinigt werden, so dass neue Ideen aufkeimen können. Zu diesen Phasen gehören auch Entspannung und guter Schlaf. Diese Zeiten werden zu einer Quelle unerschöpflicher Energie. 

Auch Ernsthaftigkeit und Geradlinigkeit entspringen dem Wasser. Wir erhalten die Fähigkeit, anderen zuzuhören, ohne gleich Ratschläge zu erteilen. Das ermöglicht uns das Besinnen auf unsere tiefsten Regungen. Wir können warten und Gesprächspausen aushalten. Wasser macht Mut, hinzuhören, auch wenn die dabei erfahrene Wahrheit unerwartet oder unangenehm ist.

Existenzängste gehen buchstäblich an die Nieren. Wenn wir uns überarbeiten, extremes Sporttreiben  und Schicksalsschläge gehen uns irgendwann an die Nieren. In den Nieren sind unsere Reserven gespeichert. Gehen wir dauerhaft über unsere Grenzen – körperlich, geistig und emotional dann erschöpft das unsere Nierenessenz und nicht zuletzt unsere Lebenskraft.           

🥕 Wurzelgemüse, Eintöpfe, deftige Suppen

(Niere = Wurzel des Lebens), 

🍚 Lebensmittel wie Hirse, Reis, Quinoa und Hülsenfrüchte stärken die Nieren

🌶️ Wärmende Gewürze und Gemüse wie Ingwer, Zimt, Nelken, Pfeffer, Muskat, Curry, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch und Fenchel halkten die Nieren schön warm.

---> Vorsicht bei zu viel „heißen“ Gewürzen!

🍵 zu viel Yogi-Tee oder zu viel „heiße“

Gewürze (Ingwer-Hype) erschöpfen das Yin und unsere Körpersäfte. Bei Blutmangel oder wenn dir sehr schnell kalt wird, solltet ihre deshalb auf scharfe Gewürze verzichten oder nur ganz dezent zu euch nehmen.

❄️Kaltes und Rohes solltest du vermeiden.

anzeichen 

Wenn das Wasserelement aus dem Gleichgewicht ist, können folgende Probleme entstehen:

❄️Erkrankungen, die in Folge von Kälte auftreten:

    Erkältung, Blasenentzündung, kalte Hände und Füße.

❄️Rückenschmerzen im unteren Bereich der Wirbelsäule, Bandscheibenprobleme, vor allem wenn sie durch Kälte schlimmer werden.

❄️Probleme mit den Ohren: Tinnitus, Schwerhörigkeit, Hörsturz, Gleichgewichstprobleme. 

❄️Knochenprobleme: Osteoporose, schlechte Knochenheilung.

❄️Erkrankungen der Harnwege: häufige Blasenentzündungen, Nierenbeckenentzündung, Reizblase

❄️Emotionale Probleme: Angst, Furcht bis hin zur Phobie, Angst vor Menschenmengen, engen Räumen,

    Höhenangst, großen Plätzen, Existenzängste, Angst vor Neuem und Unbekannten. 

❄️Erkrankungen die immer wieder im Winter auftauchen: Erkältungen, Husten und Atemprobleme,

    Harnwegsinfekte, Impotenz, Frigidität. 

❄️Wenn die Nierenenergie aus dem Gleichgewicht gerät, erkennt man auch sehr bald am Gesicht.

    Es bilden sich dunkle Augenringe unter den Augen und der Mensch schaut müde und erschöpft aus. 

    Gibt es dunkle Tränensäcke, deutet das auf einen Nieren-Yang Mangel hin, bei dem sich Flüssigkeiten stauen. 

❄️Angst, Furcht und auch der Schock sind dem Element Wasser zugeordnet. Wenn Gefühle uns "an die Nieren gehen",

    kann man z.b. über Nacht graue Haare bekommen. Die Kopfhaare sind auch der Nierenenergie zugeordnet. 

Nieren-Qi Mangel

Ein Mangel an Nieren-Qi, das bedeutet, dass die Nierenenergie erschöpft ist. 

Um einen Nieren-Qi Mangel zu beheben, macht mann einen Tee aus: Hibiskus und unreifen Himbeeren zu jeweils gleichen Teilen. Dann gibt man noch jeweils die halbe Menge an Rosmarin und Malve dazu. Das ergibt einen wunderbaren Tee, der hervorragend schmeckt. Der leicht säuerliche Geschmack der unreifen Himbeeren bewirkt eine "zusammenziehende Bewegung", welche das QI bewahrt. 

Nieren-Yang Mangel

Ein Nieren-Yang Mangel ist die Steigerungsform des Nieren-Qi Mangels und schon etwas schwerer zu beheben. Hier ist das Organ auf einer tieferen Ebene geschwächt. Erkennbar von außen an der fehlenden Körperwärme. Der Mensch hat kalte Hände Füße und und der untere Rücken kann sich kalt anfühlen. Ihm ist immer kalt. So jemand kann im Sommer mit einem dicken Pulli herumlaufen. 

Hier eine Mischung die das Yang kräftigt. Sie besteht aus sehr vielen heißen und warmen Kräutern:

Zimtrinde, Nelken, Süßholz, Ingwer, Wacholder zu gleichen Teilen und dann die doppelte Menge Fenchelsamen dazu. Diesen Tee kann man mit einem Spritzer Zitrone abrunden, da diese die heiße Wirkung der Kräuter etwas abmildert.

Nieren-yin Mangel

Ein weiteres energetisches Ungleichgewicht, welches im Wasserelement sehr häufig auftritt, ist der Nieren-Yin Mangel. Hier fehlt es an kühlender und nährender Funktion im Körper. Der Körper läuft innerlich heiß, weil ein relativer Yang-Überschuss herrscht. Denn  das Yin ist zu wenig vorhanden. Es entstehen Hitze-Symptome wie Schwitzen in der Nacht, Unruhe und Schlafprobleme.

Alles Symptome, die eigentlich auf zu viel Aktivität und damit Yang hindeuten. Aber man nennt diese Form der Hitze "leere Hitze". Sie entsteht nicht, weil das Yang (Hitze) zu stark ist, sondern weil der Körper zu wenig gekühlt wird, durch das schwache Yin. 

Dies betrifft häufig ältere Menschen, denn es braucht schon einige Zeit, bis das Yin sich erschöpft. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Qi sehr schnell erschöpft sein kann. Das Yang braucht dazu schon um einiges länger. Und das Yin braucht Jahre und Jahrzehnte, bis es dann irgendwann im Mangel ist. 

Sehr häufig betroffen sind Frauen in der Menopausse. Hier hat der Körper schon Substanz abgebaut, was sich auch an der häufig auftretenden Osteoporose zeigt. Aus westlicher Sicht, nimmt in der Menopause vor allem das Östrogen ab, also das weibliche Geschlechtshormon. Das Östrogen ist das Yin unter den Hormonen, wenn man so will. Wenn es weniger wird, entstehen Symptome wie Hitzewallungen und Schwitzen in der Nacht. 

Warum in der Nacht? Ganz einfach, weil dies die Yin-Zeit ist. Die Symptome treten immer in der entsprechenden Tages- und Nachtzeit auf. Unruhe ist ein weiteres Symptom, aber auch extreme Stimmungsschwankungen machen der Frau in dieser Zeit  zu schaffen. Der Schlaf kann ebenfalls gestört sein und das verschlimmert die Sache noch. Denn das Yin regeneriert sich vor allem Schlaf.

Bei Männern ist die Sache anders gelagert. Bei ihnen nimmt der Testosteronspiegel in der Mitte des Lebens allmählich ab. Testosteron ist ein Yang- Hormon. so kommt es zu einem Nieren-Yang Mangel, der sich mit abnehmender Vitalität, Bandscheibenproblemen und Potenzproblemen bemerkbar machen kann. 

Einen Nieren-Yin Mangel kann man zwar mit westlichen Kräutern nicht so effektiv beheben wie mit chinesischen Kräutern. Dennoch ist es möglich, wenn der Mangel noch nicht so ausgeprägt ist. Allerdings ist bei einem Yin-Mangel immer ein großes Maß an Geduld gefordert. Yin-Aufbau braucht einfach viel Zeit!

Hier verwendet man folgende Mischung:

Hopfen, Frauenmantel, Johanniskraut, Schafgarbe, Lavendel und Melisse zu gleichen Teilen.