Endlich ist es soweit! Der Sommer ist da und so mancher von uns freut sich über eine sanfte Brise des Windes, um die drückende Hitze etwas erträglicher zu machen.
In der TCM spielt der alles bewegende Wind in der 5-Elemente-Lehre: Holz-Feuer-Erde-Metall-Wasser, eine zentrale Rolle. Der Wind (lat. Ventus) wird der Natur des Holzes zugeorndet.
Ganz allgemein geht man in der TCM davon aus, dass Krankheiten von außen oder innen entstehen können. Es gibt äußere und innere pathogene Faktoren, die dem Organismus zu schaffen machen und dadurch eine Krankheit entstehen lassen können.
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Äußere pathogene Faktoren sind: Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit.
Typisch bei Winderkrankungen ist das plötzliche Einsetzen der Symptome, sowie der schnelle Wechsel der Lokalisation der Beschwerden. Es ist besonders der obere Bereich des Körpers betroffen, also der Kopf und der Nacken. Wind taucht häufig mit andern Einflüssen, wie z.b. Kälte auf. Durch sienen Yang Charakter schädigt er das Blut (Xue) und das Yin des Körpers.
☯️ Yin Aspekt des Windes
Sanft dringt er in jede feine Ritze ein. Der Wind trägt den Samen der Pflanzen zum Erwachen neuen Lebens weiter. Er bewegt die lebensspendende Luft in die Lungen der Lebewesen und lässt sie atmen. Doch wie alles im Leben, so hat auch der Wind auch seinen Yang-Anteil.
☯️ Yang Aspekt des Windes
Zugluft und Sturm dringt im Übermaß in unseren Organismus ein, dann wird der Wind zum krankmachenden, äußeren Faktor.
Nach TCM-Verständnis entstehen "äußere Erkrankungen des Windes". Symptome wie Erkältungen, grippale Infekte und allergische Reaktionen (Heuschnupfen) bilden sich aus.
Dem Element Holz ist in der chinesischen Medizin die Wandlungsphase Leber (Yin) und Gallenblase (Yang) zugeordnet. Im Bewegungsapparat (Muskulatur/Sehnen) als zugeordnetes Organsystem drückt sich die Befindlichkeit dieser Wandlungsphase aus. Dringt Wind in die Leitbahnen des Bewegungsapparates ein, dann verursacht er Muskelschmerzen, einen steifen Nacken und rheumatische Beschwerden.
Je nach dem, welchen krankmachenden klimatischen Faktor er mitführt - Kälte oder Feuchtigkeit - bilden sich die unterschiedlichsten Symptome aus. In unserem Nacken befinden sich eine Fülle von besonders empfindlichen Wind-Punkten. So zum Beispiel der Punkt Gallenblase 20, Blase 10, Dumai 13, 14 und 16. Schulter-Nackenschmerzen können entstehen, wenn Wind in diese "Wind-Punkte des Kopfes" eindringt. Entsprechend kann bei Akupressur oder Gua Sha dieser Wind wieder ausgeleitet werden.
Wind-Symptome:
Schnelle Entstehung der Symptome
Wechsel der Lokalisation
Fieber mit Schüttelfrost
Schwitzen
Zittern, Krämpfe, Steifheit
wandernde Gelenksschmerzen
Juckreiz
Wie erklärt die TCM diese Symptome?
Das Wei-Qi (auch Abwehr-Qi genannt), zirkuliert direkt unter unserer Haut und dient als Schutzschild in unserem Körper. Hier öffnet und schließt es die Poren. Wenn etwa Ungewolltes eingedrungen ist, wird dieses über Schwitzen wieder nach Außen abgeleitet. Das kann allerdings nur funktionieren, wenn das Wei-Qi stark ist.
Wenn es heiß ist, öffnen sich deine Poren und du beginnst zu schwitzen. Nun begibst du dich in einen Raum mit Klimaanlage oder in einen "Windzug". Die kalte Luft kann direkt durch deine Poren in deinen Körper gelangen. Wenn dein Abwehr-Qi schwach ist, kann es nicht gegen den "kalten Wind" ankämpfen und dieser kann sich in deinem Körper breit machen. Der äußere Wind wird zu einem inneren Wind. Der innere Wind wählt bevorzugt die Gallenblase als Ziel und kann von dort aus in die Leber gelangen. Das kann ernsthafte Probleme verursachen. Du fühlst dich krank, deine Nase läuft, du bekommst Kopfschmerzen. Fieber kann dann eine starke, aber wichtige Abwehrreaktion sein.
(Fotocredit: Ximena Mora/Pexels)
Die Auswirkungen des Windes sind ein sehr schmerzhafter Zustand, den man erlebt. Der Schmerz wechselt schnell seinen Ort im Körper. In einem Moment ist dieser im Nacken, dann ein paar Stunden später in der Schulter, um sich schließlich anderswo festzusetzen. Der Wind bewegt sich und verursacht unberechenbare Schmerzen.
Äußere und innere Symptome werden wie folgt unterschieden:
- Äußerer Typ: Abneigung gegen die Kälte oder den Wind, Niesen, Husten, laufende Nase, Fieber, okzipitale Steifheit, Reizung des Rachens. Vorhandensein oder Fehlen von Schweißausbrüchen. Kopfschmerzen mit Wind. Schwebender Puls an der Oberfläche.
- Innerer Typ: Abneigung gegen Kälte und/oder Wind, aber die Ursachen sind auf die Aggression der Leber zurückzuführen. Extreme Hitze, die Wind erzeugt. Aufsteigen von Leber-Yang, das zu Leberwind wird. Entleerung des Blutes der Leber oder des Yin in der Leber, die den Wind (Leere) erzeugen. Ticks, nervöses Zittern. Intensive Schwindelgefühle. Taubheit. Zunge, die dazu neigt, sich beim Rausstrecken zur Seite zu bewegen. In schweren Fällen: Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Halbseitenlähmung, Abweichen des Mundes. Dies kommt häufiger bei älteren Menschen vor.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wind Unruhe erzeugt, die Energie, das Blut, die Psyche und das Yin stört. Es ist daher wichtig, die Punkte zu kennen, die helfen, den Wind aus dem Körper zu vertreiben.
Im Nacken haben wir Akupunkturpunkte, die auch "Tore des Windes" übersetzt werden. An diesen Punkten kann der Wind in deinen Körper eintreten. Das Qi blockiert. Das führt zu starken Nackenverspannungen.
Klimaanlage und starke Zugluft sind krankmachende Faktoren, die in der TCM unter "eingedrungenen Wind" fallen. Unbehandelt könnte das folglich zu Migräne, Paresen, Gelenksschmerzen oder Epilepsie führen.
was kannst du vorbeugend tun?
✨Gönn dir Shiatsu! Durch Akupunktur-Massage stärkst du dein Abwehr-Qi.
✨Stärke dein Wei-Qi mit ausgewogener Ernährung, einem warmen Frühstück und frischer Luft.
✨Vitalpilze wie der Cordyceps (Raupenpilz) bauen das Wei-Qi auf
✨Die TCM-Kräuterrezeptur "Yu Ping Feng San" - Jade-Windschutz ist eine jahrtausendalte Rezeptur, die das Qi stärkt und stabilisiert unser Körperoberfläche.
✨Hab immer ein leichtes Tuch dabei, das du um deinen Hals legen kannst um dich in unterkühlten Shops oder bei Zugluft
zu schützen.
✨Verteile etwas Öl oder eine fette Salbe auf deinem Nacken und hinter den Ohren. Damit verschließt du die Wind-Punkte und
der pathogene Faktor Wind kann nicht mehr eintreten.
✨ist Wind-Kälte eingedrungen hilft (früh genug) folgender Tee um "die Poren zu öffnen": (chin. Zhang Zhongjing)
eine Rezeptur die Zimtringe, Ingwer, Pfingstrosenwurzel, Süßholz und Datteln enthält. Die scharf-warmen Kräuter, Zimtrinde und Ingwer sind schweißtreibeknd. Der Patient muss schwitzen ("die Poren öffnen"). Dazu soll er eine Tasse des Tees trinken und sich
dann ins Bett legen. Wichtig ist, dass der Klient noch nicht schwitzt und keine Abneigung gegen Wärme hat. Es ist der Zeitpunkt,
wo der Nacken schmerzt, man sich ein bisschen angeschlagen fühlt, der Hals sich bemerkbar zu machen beginnt....
wenn dein Nacken bereits schmerzt...
Warte auf keinen Fall lange ab. Wenn du früh reagierst, kann dein Körper viel einfacher dagegen ankämpfen & die Beschwerden lassen viel rascher nach. Eine Shiatsu-Massage hilft hier effizient und du fühlst dich rasch wieder befreit.
gua Sha
ein ein altes Hausmittel aus der TCM
... wirkt sehr effizient um eingedrungenen Wind zu beseitigen. Dabei wird mit einem Horn / Jadestein oder Porzelanlöffel die betroffene Körperregion geschabt. Der eingedrungene Wind kann wieder durch die Haut nach außen treten. Diese Technik wirkt auf den ersten Blick etwas abschreckend, wirkt jedoch sehr befreiend!
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Quellen:
www.praxisfuergesundheit.at
www.ryohoshiatsu.com/
www.stahl-nerven.de
www.meine-tcm.com
Florian Ploberger-Rezepturen aus westlichen Kräutern in der TCM