Ob Shiatsu oder Tui na ... Babys & Kinder lieben es, berührt und gestreichelt zu werden. Berührungen machen zufrieden und fröhlich, stärken die Eltern-Kind-Bindung und sind die Grundlage für ein gesundes Leben. Shiatsu für Babys bietet hier eine Möglichkeit, dem Baby Wohlbefinden und Unterstützung anzubieten.
Beim Shiatsu für Babys wird am leicht bekleideten Körper auf bestimmten Energiebahnen (Meridiane & Meridianfamilien) mit sanftem Druck gearbeitet. Diese angenehme und sanfte Behandlungsform unterstützt das Baby nachhaltig in seiner gesamten Entwicklung und spricht gerade unsere Kleinsten mit ihren feinfühligen und feinsinnigen Empfindungen besonders gut an.
Kinder werden durch Shiatsu im wahrsten Sinne des Wortes "berührt".
Meine Erfahrungen als Mama von 4 zauberhaften Kindern haben mir gezeigt, Berührung wirkt heilend, vorbeugend und gesundheitsfördernd. Und dazu benötigt man nichts weiter als ein Paar liebevolle Hände.
Es wird die Bildung der motorischen, emotionalen, sensorischen und energetischen Grundlagen unterstützt, damit das Kind später die gesamte Vielfalt seiner Potentiale und seines Handlungsspektrums entfalten kann. Es geht zunächst darum, das innere Gleichgewicht - die eigene Mitte - zu finden. Das Besondere an der Methode ist, dass sie das Kind anregt, wenn es Anreize braucht und dass sie es beruhigt, wenn es Entspannung benötigt. So trägt Shiatsu dazu bei, dass Kinder emotional ausgeglichen sind.
* BEWUSSTE BERÜHRUNG BERÜHRT *
Im Baby-Shiatsu geht man davon aus, dass schon im ersten Lebensjahr die Weichen dafür gestellt werden, wie ein Mensch sich später wahrnehmen wird, welche innere Haltung seine äußere Haltung prägt und wie er durchs Leben geht. Hier trägt der Mensch sein Werkzeug für sein weiteres Leben zusammen.
Die Meridiane sind aus dieser Sicht Taktgeber für die menschliche Entwicklung und leiten die Entfaltung des motorischen und sensomotorischen Systems ein. Dadurch kommt es aus westlicher Sicht zu einer adäquaten Vernetzung und Verarbeitung der Sinnesreize und einer gesunden motorischen Entwicklung.
Aus energetischer Sicht wird die Basis gebildet, die eigenen Potentiale (wozu auch das sensorische und motorische System gehören) voll entfalten zu können. Dies zielt besonders auf die drei Basissinne Tiefenwarnehmung, Tastsinn und Gleichgewichtssinn ab.
Die Behandlung des Shiatsu und des Tuina wird unterschiedlich ausgeführt doch die Kunst beider basiert auf der selben Theorie: der Akupunktur der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM). Seit alter Zeit (bereits erwähnt im Nei Jing - "Der Klassiker des Gelben Kaisers") hat man in der chinesischen Medizin die Ansicht vertreten, daß die inneren Funktionen des Körpers über unterschiedliche Bahnen und Kanäle mit der Körperoberfläche in Verbindung stehen - DIE MERIDIANE.
Durch die Behandlung bestimmter Punkte oder Zonen auf der Körperoberfläche können die inneren Funktionen beeinflusst und die Organe ins Gleichgewicht gebracht werden.
Man erkannte jedoch, dass Kinder physiologisch, anatomisch und energetisch noch nicht voll entwickelt sind. Sie stellten außerdem fest, dass Akupunkturpunkte und Meridiane, wie sie beim Erwachsenen vorliegen, nicht im gleichen Ausmaß für Kinder Gültigkeit haben. Zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im kindlichen Körper entwickelten sich daher spezielle Behandlungstechniken.
Meridianfamilien im shiatsu
behandlung am leicht bekleideten Körper
- die vordere Meridianfamilie - AUFNAHME und ABGRENZUNG
Meridiane: Lunge, Dickdarm, Magen, Milz
Die Hauptthemen der vorderen Familie, die ein Neugeborenes vorrangig zur Verfügung hat sind "aufnehmen" und "abgrenzen". Es lernt in Beziehung zu seinen engsten Bezugspersonen zu treten, aber gleichzeitig erfährt es sich als etwas Eigenständiges, abgegrenzt von der Umwelt. Es lernt, dass das was seine Haut berührt, etwas ist, das von außen kommt.
Hier zeigt sich bereits wie die drei Basissinne - Tastsinn, Gleichgewichtssinn und Tiefenwahrnehmung - auch im Netzwerk der drei Familien verankert sind. Die vordere Familie hilft dem Baby seine Mitte zu finden und damit sein inneres und äußeres Gleichgewicht. Es macht die Erfahrung, dass es wert ist Aufmerksamkeit zu bekommen.
- die hintere Meridianfamilie - SICH AUFRICHTEN und DIE WELT EROBERN
Meridiane: Blase, Niere, Herz, Dünndarm
Auch die Prinzipien der hinteren Familie zeigen sich sehr bald in der frühkindlichen Entwicklung. Die Erfahrungen, die ein Kind bisher gemacht hat, werden geordnet und abgespeichert. Jetzt erkennt es ein Gesicht, einen Ton oder einen Gegenstand wieder. Schon ein Neugeborenes schafft es in der Bauchlage den Kopf kurz anzuheben und zu drehen, um die Atemwege frei zu bekommen. Etwa mit acht Wochen zeigt sich der Unterarmstütz, wodurch das Baby in der Lage ist seinen Kopf für eine längere Zeit als gerade nur zum Drehen von der Unterlage abzuheben- damit vergrößert es sein Blickfeld.
Für die Aufrichtung des Kindes ist demnach die hintere Familie maßgeblich beteiligt. Durch sie kommt das Kind in den Vierfüßlerstand und später in den aufrechten Stand. Sobald Kinder selbständig stehen können ist das ein Aufbruch in eine neue Welt. Das Bedürfnis zu kommunizieren tritt schon sehr früh auf, spätestens, nachdem das Baby Blickkontakt aufnehmen kann. Dieses Kommunikationsbedürnis gilt als Vorstufe der Sprachentwicklung bis hin zu den späteren vollständigen Satzbildungen und ist ebenfalls eine Gabe der hinteren Familie.
- die seitliche Meridianfamilie - SICH BEWEGEN und ANPASSUNG
Meridiane: Leber, Gallenblase, Perikard, Dreifacher Erwärmer
Schon in den ersten Wochen nach der Geburt kommen die Prinzipien der seitlichen Familie dazu. Sie fruchten in der Fähigkeit im sechsten Monat sich drehen zu können. Die Erfahrung des Drehens ermöglicht dem Baby seinen eigenen Willen kennen zu lernen.
Das Kind sieht einen Gegenstand und will diesen erreichen. Indem es die Fähigkeit erwirbt, eine Körperseite zu verkürzen und gleichzeitig die andere Körperseite zu strecken lernt es sich nach dem Ziel seiner Wünsche auszustrecken und mit zunehmender Fähigkeit sich um seine eigene Körperachse zu drehen später zu rollen. Damit vergrößert es seinen Aktionsradius, wodurch ihm zunehmend mehr Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
chinesische heilmassage - TUI NA
behandlung erfolgt direkt auf der haut
Tui na für Kinder stellt ein spezielles System der Kleinkindmassage dar. Es ist spezifisch darauf ausgerichtet, Kinderkrankheiten zu verhüten und zu behandeln, und verwendet eine Reihe von speziellen Punkten, die nur bei Kindern vorhanden sind. Daher ist die Akupressur in dieser Form nur für die Behandlung von Kindern unter zwölf Jahren geeignet und wirkt am besten bei Kindern unter fünf Jahren. Später sollte die Behandlung in Kombination mit den Tui na Griffen und Punkten für Erwachsene erfolgen.
Nahezu alle normalen Beschwerden im Kindesalter, einschließlich Störungen der inneren Organe, Traumata, Erkrankungen von Auge, Nase, Mund und Ohren, können mit pädiatrischer Massage wirksam behandelt werden. Die chinesische Kleinkindmassage zeigt sich besonders wirksam bei Verdauungsstörungen und Erkrankungen der Atemwege. In Übereinstimmung mit den Theorien der TCM lassen sich manchmal erstaunliche Resultate erzielen.
eltern als heiler für ihre kinder
Oft fehlt Eltern das Vertrauen in ihre eigenen heilerischen Fähigkeiten. Sie meinen Beschwerden könnten nur von Ärzten gelindert werden. Ohne Zweifel sollte das Kind bei jeder länger andauernden Erkrankung oder bei schlechtem Allgemeinzustand einem Arzt vorgestellt werden. Wer aber sein Vertrauen in seine feine Wahrnehmung lenkt und sich ein paar dieser Techniken aneignen möchte, kann schon sehr viel zur Prävention und Früherkennung, zur Gesunderhaltung sowie zur manchmal notwendigen medizinischen Begleitung für sein Kind tun.
> Schließlich ist eine heilsame Berührung, ein liebevolles Halten deiner Liebsten oft die beste Medizin! <
Quelle:
Shiatsu für Babys und Kleinkinder - Karin Kalbantner-Wernicke
Baby-Shiatsu - Glücksgriffe für Winzlinge - Karin Kalbantner-Wernicke, Tina Haase
Chinesische Heilmassage für Kinder - Fan Ya-li