Die Beinwellsalbe ist als Heilsalbe wirksam bei allen Formen von stumpfen Verletzungen, wie Prellungen, Zerrungen, Quetschungen und blauen Flecken, aber auch bei Knochenbrüchen, Gelenksschmerzen, Rheuma & Arthrose hilft sie wunderbar.
Allein der Name „Beinwell“ lässt uns erahnen, dass diese Pflanze einen besonderen Bezug zu unserem Knochensystem hat. Im alten Griechenland wurde er „Symphyton“ genannt, was von dem Wort „symphyein“ herrührt, was so viel bedeutet wie „zusammenwachsen“. Auch das deutsche Wort „Beinwell“ ist auf das altdeutsche Wort „wallen“ zurückzuführen, was ebenso „zusammenwachsen“ bedeutet.
Interessante Inhaltsstoffe der Wurzeln und damit auch die wichtigsten Wirkstoffe sind Allantoin, Aspargin, Gerb- und Schleimstoffe, Alkaloide, ätherisches Öl, Flavonoide, Harz, Kieselsäure und Pyrrolizidin-Alkaloide. Allantoin ist ein besonders wertvoller Stoff. Er regt unter anderem die Zellregeneration an und wird deshalb zur Wundheilungund als Hautpflege in vielen Kosmetika eingesetzt.
Innerlich sollte Beinwell nicht über längere Zeiträume angewandt werden, da Pyrrolizidin-Alkaloide mutagene und kanzerogne Wirkungen zeigen. Menschen mit Leberschäden wird diese Pflanze nicht empfohlen.
Beinwell stärkt den Instinkt der Eneuerung und des Wachstums, dient der Verwurzelung, Widerstandskraft und Flexibilität. Der Geist der Pflanze verleiht uns das Wissen, am rechten Ort zur rechten Zeit zu sein und stärkt den Sinn für Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Als Raublattgewächs wird Beinwell dem Saturn zugeordnet. Astrologisch betrachtet setzt Saturn uns realistische Grenzen, weist auf Beschränkungen, Ausdauer hin und mahnt an Gesetze der zeitgebundenen Prozesse. Saturn lässt uns die Dinge sehen, wie sie sind, ohne Beschönigung, ohne Illusion.
Unsere Ahnen wussten, dass das zellbildende Allantoin im Beinwell wie eine Art Klebstoff wirkt, der das, was zusammengehört, auch wieder zusammenfügt. Seien es gebrochene Knochen oder Gewebe. Alte Verletzungen an Knochen, Knorpeln, Gelenken, Bändern oder Muskeln können mit Beinwell nachbehandelt werden und schwache Bänder und Muskeln, besonders in den Knien, lassen sich langsam wieder stärken.
Im Herbst oder im zeitigen Frühjahr (wenn die Pflanze bereits/ oder noch all ihre Kräfte in die Wurzel zurückgezogen hat), gräbst du achtsam die Wurzel der Beinwellpflanze aus. Verbleiben Teile der Wurzel in der Erde, kann die Pflanze erneut daraus wachsen.
Öl-Mazerat
Die Wurzel gut säubern und in möglichst kleine Stücke schneiden.
Ca. 50g Beinwellwurzel mit 250ml hochwertigem Olivenöl übergießen und in einem Wasserbad unter ständigem Rühren 30 Minuten lang erwärmen.
Das Öl sollte die Temperatur von 70°C nicht übersteigen, da sonst der Wirkstoff Allantoin des Beinwells seine Wirkung verliert. Den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Durch ein feines Sieb (Teefilter) abseihen , abfüllen & beschriften!
Die Blätter weisen eine ähnliche Wirkung wie die Wurzel auf, jedoch eine deutlich schwächere.
Bei Knochenbrüchen, Prellungen, Verstauchungen oder Quetschungen, kann man eine handvoll Blätter mit dem Nudelholz auswalken und 10 Min. direkt auf die betroffene Stelle legen. Ein Küchentuch darum binden und mehrmals täglich wiederholen.
Beinwell darf nur auf intakter Haut verwendet werden!
Mazerat mit Beinwell-Blättern
Beim Beinwellblätter-Mazerat gehst du gleich vor wie mit der Wurzel. Die Blätter möglichst klein schneiden und mit hochwertigem Olivenöl übergießen. Das Mazerat in einem Wasserbad unter ständigem Rühren 30 Minuten lang erwärmen. Das Öl sollte die Temperatur von 70°C nicht übersteigen. Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Ein Stück frische Beinwellwurzel gut säubern und in möglichst kleine Stücke schneiden (150g frische oder 100g getrocknete Wurzel).
In ein Glas geben und mit 500ml 45% Alkohol übergießen. 4 Wochen stehen lassen und dabei regelmäßig schütteln. Dann die fertige Tinktur abseihen, abfüllen & beschriften.
Lagerung: lichtgeschützt & kühl
Verwendung:
Die Tinktur kann der Beinwellsalbe zugegeben werden, um auch die wasserlöslichen Wirkstoffe des Beinwells in der Salbe zu haben. Du kannst sie aber auch in Form von Umschlägen oder Wickeln mehrmals täglich auf schmerzende oder geschwollene Stellen auflegen, die von Prellungen, Verstauchungen oder Gelenksschmerzen herrühren.
Zutaten:
100ml Beinwell – Mazerat
10 g Bienenwachs
5 g Lanolin anhydrid
5 Teelöffel Beinwelltinktur (die Salbe wird auch durch die wasserlöslichen Wirkstoffe ergänzt)
10-15 Tropfen ätherische Öle (Immortelle, Rosmarin, Wintergrün zb.)
Zubereitung:
Das Beinwell-Mazerat (ich verwende eine Mischung von Wurzeln und Blätter) mit dem Bienenwachs im Wasserbad aufschmelzen. Lanolin einrühren (wirkt als Emulgator von Fett- und Wasserphase). Den Topf vom Herd nehmen und unter ständigem Rühren die Beinwelltinktur einrühren. Das Gemisch etwas abkühlen lassen und die ätherischen Öle untermengen.
Die fertige, noch flüssige Salbe in Tiegel abfüllen und offen abkühlen lassen.
Erst im ausgekühlten Zustand verschließen, da sich sonst Kondenswasser am Deckel bildet, was eine Schimmelbildung begünstigen kann.
Abschließend beschriften & die heilkräftige Wirkung deiner Salbe genießen.
Quellen: