Schröpfen - Ba Guan

Das Schröpfen, oder auch BA GUAN  gehört zu den Ausleitungsverfahren in der Naturheilkunde und hat seinen eigentlichen Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Mit Hilfe von Ausleitungs- oder Ableitungsverfahren wird der Körper von schmerz- und entzündungserregenden Substanzen befreit. Schröpfen wirkt aus Sicht der TCM über die Haut, über das Lymphatische System über BlutQi und das Wei Qi (Abwehr-Qi unter der Körperoberfläche).

 

Die Wirkung besteht aus Auflösung von bestehenden Blockaden und einer Anregung des Energieflusses. Es kann äußere krankmachende Faktoren aus dem Körper ausleiten. Die Wirkung dieser Therapie kann wie folgt eingeteilt werden:

 

- allgemein, in eine Blutreinigung

- Verbesserung der Zirkulation

- Regulation

- Anregung des autonomen Nervensystems

- lokal durch Schmerzbeseitigung

- Entspannung von Muskeln

- Steigerung der Durchblutung

- Stoffwechselanregung

- Erhöhung der Hauttemperatur

 

 

Während des Schröpfens kann es zu leichten bis starken Rötungen kommen, häufiger noch sind Einblutungen in die Haut. Zeigen sich schnell dunkle Hautzeichen, so handelt es sich um einen Fülle-Zustand. Hingegen weisen leicht rote und spät auftretende Rötungen auf einen energetischen Mangelzustand hin, bei dem die Behandlung entsprechend sanfter erfolgen muss. Alle Formen dieser Hämatome sind harmlos, dienen aber zur Ausleitung von Pathogenen und überschüssiger Energie über die Haut. 

 

Durch diese Behandlung kann das Qi, die Lebensenergie, frei fließen, die Durchblutung und der Lymphfluss werden gesteigert, Verspannungen gelöst, Schmerzen gemindert und Einfluss auf innere Organe über Reflexzonen genommen. 

indikationen

         

         Schröpfen ist sehr hilfreich bei:

  • Bandscheibenproblemen
  • Hexenschuss
  • Knieschmerzen
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Bronchitis, Asthma
  • Fieber, Erkältung und Grippe
  • Es wirkt stärkend und belebend bei Müdigkeit, Schwächezuständen oder Wetterfühligkeit. 
  • Auch bei Beschwerden der inneren Organe wie Nierenschwäche, Verdauungsproblemen und Herz-Kreislauferkrankungen findet diese alte Heilkunst ihre Anwendung. 

 

das trockene Schröpfen

Die Schröpfköpfe werden zur Behandlung von "heißen" oder "Fülle"-Gelosen (Verhärtungen) auf die jeweilige Stelle gesetzt. Durch den zuvor ausgelösten Unterdruck wird der Blutfluss und die Lymphflüssigkeit angeregt und die lokale Durchblutung der Haut- und Muskelschichten gefördert. Das Schröpfgefäß kann dabei auf der Haut verweilen, bis es zu roten oder bläulichen Blutergüssen (Hämatom) kommt. 

 

 

das blutige schröpfen

Bei dieser Variante wird die Haut vor dem Aufsetzen der Schröpfgefäße leicht eingeritzt. So kann das im Gewebe vorhandene Blut austreten und Schadstoffe werden ausgeleitet. Diese Methode dient zur Behandlung von sogenannten "leeren" oder "kalten" Gelosen (Verhärtungen). In Folge des Unterdrucks wird die Blutzirkulation in dem geschröpften Bereich verbessert und die Stoffwechselvorgänge angeregt.

 

(Darf nur von Ärzten angewendet werden) 

 

Die schröpfkopfmassage

Bei der Schröpfkopfmassage wird der zu behandelnde Körperteil mit Öl eingerieben und der Schröpfkopf anschließend über die Haut gezogen bis diese sich rötet. Durch diese Bindegewebsmassage können Verspannungen und Verkrampfungen gelöst werden. Die Schröpfmassage kann auch vorbereitend für die beiden anderen Schröpfverfahren angewendet werden. 

 

 

 


die schröpfkopfmassage

Diese Methode kommt auf dem Blasenmeridian am Rücken zum Einsatz. Besonders die Blasen-Shu-Punkte sind sehr nützlich für diese Therapiemethode. Es werden Schröpfköpfe mit Saugball, mit Vakuumpumpe oder auch Feuer-Schröpfköpfe mit dem Durchmesser von vier bis sechs Zentimeter Durchmesser benutzt. Der Schröpfkopf wird im Abstand von 1,5 cun und in 3 cun parallel zur Wirbelsäule aufgesetzt, dort wo die Hautstellen gerade sind. Zunächst wird die Haut mit einem hochwertigen Hautöl eingerieben. Danach folgen sanfte Abwärtsbewegungen mit dem Schröpfkopf, dem Wirbelsäulenende entgegen.

 

Die ersten Behandlungen sollten nicht länger als fünf Minuten andauern. Wird über einen längeren Zeitraum geschröpft, wirkt die Behandlung tonisierend. Die Anwendungen können wiederholt werden, wenn die Hämatome, nach etwa 5-7 Tagen abgeklungen sind. 

 

Indikationen sind besonders akute Infektionen wie Erkältungserkrankungen, Rückenschmerzen und neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle und Paresen. Aber auch Akne, Psoriasis und Ekzeme können damit erfolgreich behandelt werden. Durch die entstehende Wärme werden die Hautporen geöffnet und die Hitzepathogene können ausgeleitet werden. 

 

Die Massage stimuliert die inneren Organe, was besonders für Patienten mit chronischen Erkrankungen wie rheumatische Beschwerden oder Asthma bronchiale oder für Menschen mit Beschwerden von mehreren gleichzeitig erkrankten Organen günstig ist. Die Haut und das tieferliegende Gewebe werden besser durchblutet, wodurch Muskelverspannungen entspannt werden. 

 

Kontraindiziert ist die Anwendung der Schröpfkopfmassage bei akuten Verletzungen der haut mit Läsionen, auf frischen Hämatomen oder offenen Wunden. 

 

 

ablauf einer behandlung

 

Nachdem der Patient eine entspannte Position eingenommen hat, wird die Haut mit einem speziellen Öl eingeölt. Danach beginnt der Therapeut mit dem Aufsetzen der Schröpfgläser auf die Haut. Die Gefäße bleiben auf der haut, bis sich diese rot oder bläulich verfärbt (trockenes Schröpfen) oder bis eine kleine Menge Blut bzw. Gewebsflüssigkeit aud der Haut austreten (blutiges Schröpfen). 

 

Eine Behandlung dauert fünfzehn bis dreißig Minuten. Dies hängt von der Erkrankung und der Reaktion des Patienten ab. Für einfache Beschwerden reichen in der Regel zwei bis drei Behandlungen (in 7-Tages-Abständen). Für chronische Beschwerden sind erfahrungsgemäß vier bis zehn Sitzungen erforderlich. 

 

 

kontraindikationen

 

Sollten einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Sie zutreffen, kann das Schröpfen nur eingeschränkt angewendet werden, oder erst nach Abklingen der Symptome. Am besten Sie holen sich in diesem Fall den Rat eines Arztes ein:

 

  • bei Blutungsneigung oder Einnahme blutverdünnender Medikamente
  • bei allergischen Hautreaktionen
  • über frischen Knochenbrüchen, sichtbaren Gefäßen oder Krampfadern
  • während der Menstruation im Lumbalbereich
  • während der Schwangerschaft im Brust, Bauch - und Lumbalbereich
  • über Augen, Ohren und Nase
  • bei Herz-, Nieren- und Lebererkrankungen, bei Atembeschwerden
  • bei starkem Fieber
  • Drogenabhängigkeit
  • nach schwerem Essen und bei starkem Durst
  • bei sehr kleinen Kindern und stark geschwächten Senioren (nur sehr vorsichtig schröpfen)