„Der Frühling ist die Zeit der Geburt, wo Himmel und Erde wiedergeboren werde, die kosmische Energie von neuem einsetzt und sich verjüngt.“ (Neijing)

 

 

 

Frühling in der TCM -

13.02.-26.04.

Organe - Leber und Gallenblase

Farbe - grün

Geschmack - sauer

Sinnesorgan - Augen
Emotion - Geduld, Wut, Zorn

Aspekte- Hun die Wanderseele. Spiritualität, Kreativität

Organmaximalzeit - 23-3h

Organminuszeit - 1-3h

 


In der Lehre der 5 Elemente wird die Leber der Jahreszeit FRÜHLING zugeordnet und so ist dies seit jeher die geeignete Zeit um den Körper und auch den Geist zu reinigen.

Nach dem chinesichen Kalender beginnt das Frühjahr schon mit dem 13.2.2019 und endet am 16.5.2019. Und tatsächlich ist kurz nach Mariä Lichtmeß durch die schon deutlich länger werdenden Tage, eine Änderung der Energie spürbar. In unserem Kulturkreis gelten allgemein die Monate März – Mai als Frühlingsmonate. Geht es nun um diverse Entschlackungs/Engiftungs/Entlastungskuren so sind die Frühjahrsmonate die geignete Zeit dafür. Allerdings ist hier zu beachten, dass Entgiftungskuren – da sie meist sehr kühle und ausleitende Kräuter beinhalten –  erst dann durchgeführt werden sollen, wenn es draußen nicht mehr kalt ist, der Boden nicht mehr gefroren ist und die Pflanzen die wir für die innere Reinigung nutzen aus dem Boden spriessen.

 

 

Es ist die Energie des hoffnungsvollen Aufbruchs die uns im Frühling unterstüzt und Neues beginnen lässt. Das Holzelement repräsentiert Wachstum, das angemessene und harmonische Entfalten und die Fähigkeit mit Widerständen umzugehen. In der TCM entsprechen die Entgiftungsorgane Leber und Gallenblase dem Frühling/Holzelement.

 

Die einfachste Übung die Energie des Holzelementes zu verstehen ist das Beobachten von Kindern, va. beim Spielen am Spielplatz oder in der freien Natur. Sie sind ständig in Bewegung,

Ihre Bemühungen sind oft nach oben orientiert, das Erklimmen eines Baumes, noch höher hinaus Schaukeln, etwas Erkunden, Neues entdecken. … sie sind flink, laut/ schreien…Kinder brauchen viel Veränderung/Abwechslung sonst kehrt schnell Langeweile ein und sie werden launisch. Und vor allem: Sie wollen… sich entfalten.

Wird dieser Entfaltungsdrang, auch noch im Erwachsenenalter, zu stark gehemmt, entsteht primär Frustration und Symtpomatisierung auf verschiedenen Körper und Geistebenen. Es geht um die Entwicklung des ursprünglichen Potentials, dieses muß zum Ausdruck gebracht werden und „hochgeträumt“ werden. Es geht um Lebensplan und Lebensziel, Persönlichkeit und Entwicklung.

 

Die Leber ist für den freien Fluß des  QI (Lebensenergie) und Blut verantwortlich.

Sie reguliert das Verdauungssystem, harmonisiert die Emotionen, harmonisiert die Menstruation,

speichert das Blut und ist das Haus der Wanderseele HUN.

Die Bewegung der Holzenergie ist nach oben und außen gerichtet. Das Holzelement will sich seiner Bestimmung und nach ausdehnen und entfalten, kann aber schnell durch Kleinigkeiten sehr stark gestört werden und „stagnieren“. Stagnation (in Folge Streß) entsteht, wenn etwas nicht so ist wie wir es gerne hätten.

 

„Die Leber ist der General, brilliant in der Strategie und leicht beleidigt.“ (Merksatz der TCM)

 

wie erkenne ich störungen der Leberenergie?

 

„Die Leber ist launisch und wechselhaft!“

 

(Leber Qi Stagnation)

– Verlust von Motivation, Antrieb und Vitalität,
– Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich,
– Menstruationsstörungen: unregelmäßige Mens, PMS, Dysmenorrhoe,
– wechselhafte Verdauung, Aufstoßen, Übelkeit (oft morgens),

   mangelnder Appetit, Magenschmerzen bei Streß,
– wechselhafte Emotionen, Gereiztheit, Frustration, Depression,

   unterdrückter Zorn, Enttäuschung, Überforderung,
– Spannungen und Schmerzen im Thorax und Oberbauch

   

(Leber Qi Stagnation, Leber Feuer, Leber Yin Mangel)

– seitliche Kopfschmerzen, Migräne, heftige Vertexkopfschmerzen,
– Zornesausbrüche, Choleriker, Gewalttätigkeit, große Unruhe, Schlafprobleme,
– Tinnitus (pfeifend,), Hörsturz, Schwindelattacken, Augenentzündungen,
– Magenschmerzen, Sodbrennen, Brechreiz/Erbrechen


(Leber Blutmangel, Leber Feuer)

– Morgensteifigkeit, Kraftverlust der Extremitäten
– Sehnen, brüchige, rissige, Nägel, Taubheitsgefühl,
– verschwommenes Sehen, trockene Augen, Nachtblindheit, Mouches Volantes,
– ängstlich, schreckhaft, Konzentrationsschwäche, Schwindel


(Leber Blut Mangel, Leber Feuer, Leber Yin Mangel, Leber Wind)

–  Ticks, Augenzucken, restless Legs, Parkinson,
–  Muskelkrämpfe, starke Zuckungen, Spasmen, Tremor, Meningitis,
Schwindel, Schwanken, unkontrollierte Bewegungen des Kopfes,

   Lähmungen,  Halbseitenlähmungen, Desorientiertheit, Bewußteinsverlust


(Leber Blut Stau , Källte im Lebermeridian)

– starke krampfhafte oder stechend lokalisierte Unterleibsschmerzen, Endometriose
– Impotenz, Infertilität, nach unten ziehendes Gefühl z.B. Gebärmutter oder Hoden,

   Schmerzen der Genitalien

 

In der TCM werden psychosomatische, psychovegetative, psychoemotionale,

und psychomentaler dem Syndrom „Leber Qi Stagnation“ zugeordnet.

 

was das Holzelement unterstützt

…bewußte Lebensführung, Körperübungen, Akupressur, Geistesübungen und Ernährung!

 

Das Holzelement verachtet Streß und liebt Gelassenheit. Die Dinge so zu tun, wie es meinen Bedürfnissen und Lebenseinstellungen entspricht und Freude zu leben, stärkt das Holzelement. 

Heftige Emotionen, Ärger, Zorn, Anklage, bringen die Leberenergie aus dem Gleichgewicht.

Zuviel scharfer Geschmack kann das Leber-Yin aufbrauchen und das Yang ungehindert nach oben steigen lassen und austrocknen. Drogen, Alkohol, Gifte (auch aus Kosmetik), Medikamente und auch zu große Mengen an Kaffee schaden der Leber.

 

 

was dir jetzt besonders gut tut

#1 bewegung     

 

Der Frühling ist die beste Zeit für körperliche Ertüchtigung.

Bewegung ist das Mittel der Wahl gegen Stagnation. Nutze die Holztageszeit „den Morgen“ für einen Spaziergang um die frische und stärkende Energie aufzunehmen.

„Die Leber erholt sich im Liegen!“ Folge dem Jahreszeitenrhythmus und ziehe dich früh Abends zurück. Gehe vor 23 Uhr zu Bett, um die Organ „Hochphase“ von Leber und Gallenblase (Gb 23-1 Uhr und Le 1-3 Uhr) zur Regeneration zu nutzen.

 

Hausmittel – Leberwickel: Ein altbewährter Klassiker der die Leber entspannt und die Entgiftung anregt. Eine Wärmflasche mit gut warmen (nicht heiß) Wasser füllen, einem feuchtem Tuch umwickeln und unter die rechte Brust auf den Rippenbogen auflegen. Mit einem trockenen Tuch umhüllen. Dauer: 15-20 Minuten am besten zu Leberminuszeit zw. 13-15 Uhr oder abends. 

 

#2 ernährung

Die Farbe des Holzes ist grün.

Mit grünen chlorophyllreichen Lebensmitteln wird die Leberenergie optimal aktiviert: va. Brennessel – am besten frisch gepflückt im Smoothie oder als Suppe/Spinat. Aufpassen, Kalte Vegetarier bzw. kälteempfindliche Personen: Da Brennesel stark kühlend wirkt, nicht zu lange und ev. mit wärmenden Gewürzen, Fenchel, Anis zubereiten.
Löwenzahnblätter, Giersch, Spinat, Gänseblümchen, Artischocke, Dinkel, Grünkern, Quinoa, Petersilie frisch, Basilikum frisch, alle Arten von Beeren

Kräutertinkturen/Kräutertee: Schafgarbe, Mariendistel, Löwenzahnwurzel, Enzianwurzel, Pfefferminze, Lavendel, Brennessel , Melisse, Birkenblatt 

Super Food: Goji Beeren (nährend)Algen (Spirulina, Chlorella), Gersten/Weizengras (kühlend,+Le Blut)Bierhefe
Getränke: Apfelsaft, Hagebuttentee, Hibiskustee, Melissentee, Essigwasser, Gerstenwasser –  (alle erfrischend) – Kirschsaft -(wärmend). 

Meine Empfehlung für eine Frühjahrskur (Dauer 3 Wochen):  wähle Frischpflanzensäfte je nach Bedarf. Harmonisiere deinen Darm täglich mit Flohsamen. Ernähre dich überwiegend basisch mit grünen chlorophyllreichen Lebensmitteln (s.o.) leichten Dinkelsuppen und zwischendurch Grünkern. 

 

      

#3 hineinhören

       Das Sinnesorgan, das dem Wasser zugeordet wird,  ist das HÖREN. Was passiert, wenn du

       die äußeren Sinne bewusst zurück ziehst und äußeren Reize weniger werden lässt…

       und hineinlauschst in die (scheinbare) Stille. Die Augen schließen und dir selbst zuhören.

      Dir über deine Bedürfnisse wieder klar

 

#4 akkupressur für ein harmonisches leber qi

      Le 3 und Di 4 gemeinsam stimulieren.

      Le 3: in einer Vertiefung zw. dem Mittelfußknochen von großer und zweiter Zehe.

      Taste dich    von den Schwimmhäuten ca. 1,5 Daumenbreit Richtung Fußgelenk bis du eine

      deutliche Vertiefung findest.

      Di 4: in einer Vertiefung am 2ten Mittelhandknochen (meist druckempfindliche Stelle)

      Vom Zeigefingergrundgelenk gleite mit dem Daumen der anderen Hand Richtung Handgelenk,

      übe den Druck Richtung Knochen aus oder „zwicke“ das Gewebe zusammen.

     Dauer: Ca. eine Minute pro Seite

 

 

#5 Meditation - stagnation auflösen

 

Eine Übung zur Entspannung des ganzen Körpers.

 

Beginne mit der Übung in der Mitte deines Schädels…
Stelle dir mit der nächsten Ausatmung vor den gesamten Kopf von innen nach außen, zentrifugal zu entspannen und lockerzulassen. Wiederhole diese Technik 5mal.

Verwende dabei das Bild einer Lichtwelle oder Schwall von Entspannung. Denke nicht nur „locker“ sonder fühle auch „locker“.

Wandere nun weiter in die Mitte deines Hals- und Nackenbereiches. Wiederhole die Technik des Entspannen und Loslassens beim Ausatmen wieder 5 Atemzüge lang.

Fahre so weiter fort mit:
Arme
Brustkorb und Schulterblätter
Oberbauch
Unterbauch
Wirbelsäule
Becken
Oberschenkel
Knie

 

      

#6 hineinhören

       Das Sinnesorgan, das dem Wasser zugeordet wird,  ist das HÖREN. Was passiert, wenn du

       die äußeren Sinne bewusst zurück ziehst und äußeren Reize weniger werden lässt…

       und hineinlauschst in die (scheinbare) Stille. Die Augen schließen und dir selbst zuhören.

       Dir über deine Bedürfnisse wieder klar werden.