Die Dojo-Tage sind in der TCM Schwellentage, die einen sanften Übergang zwischen den Jahreszeiten, den sogenannten Wandlungsphasen, schaffen. Die Wandlungsphase Erde mit ihrem harmonisierenden und ausgleichenden Aspekt schafft einen schonenden Übergang von einer Jahreszeit zur nächsten. Alles wird für die kommende Periode vorbereitet. Der Winter klingt langsam aus, bevor die ersten Pflänzchen ihren Weg durch den Boden finden ...
Diese Tage kündigen einerseits einen Wandel im Außen an, andererseits entsteht durch sie eine Art Energie, die eine ausgleichende Kraft herstellt und in die eigene Tiefe führt. Diese Phase entspricht vielleicht auch gerade wegen ihrer harmonisierenden Bestimmung dem Erd-Element.
Die Dojo-Zeit lädt uns ein ihre besondere Zeitqualität zu nutzen, um in die natürliche Ordnung zurückzufinden, um einen Kreislauf abzuschließen und sich vorzubereiten auf das, was im nächsten Zyklus kommen mag. In der Dojo-Zeit pendeln wir uns wieder in unserer Mitte ein, in der wir wieder vollkommen bei uns selbst landen können. In der eigenen Mitte Platz und den eigenen Raum einzunehmen hat eine urweibliche YIN-Qualität - Element ERDE.
Die Mitte ist in der TCM dem Element Erde zugeordnet. Die Mitte, die in der TCM wiederum mit dem Organpaar Milz und Magen in Verbindung steht umfasst aber noch viel mehr. Denn die Mitte ist ein Ort der Sammlung, die Quelle unserer Energie und Lebenskraft. Im Kreislauf der Jahreszeiten sind es die Dojo-Zeiten, die hervorragend dafür geeignet sind, um mit liebevoller Zuwendung genau jene Maßnahmen zu setzen, die uns wieder mehr in unsere Mitte bringen können. Die Natur zeigt sich hier nicht in ihren Extremen, sondert bündelt ihre Energie.
Das Erd-Prinzip der Dojo-Zeit lädt uns ein wie eine Mutter für uns zu sorgen und uns zu nähren. Die Dojo-Zeit legt uns die Qualitäten von Fürsorge, Zuwendung und
Selbstfürsorge in unseren Schoß (der auch zu unserer Mitte gehört), um dem nachzuspüren, was es braucht.
Die Dojo-Tage eignen sich besonders dafür, sich auf allen Ebenen leer zu machen und an unserem persönlichen Nullpunkt anzukommen, von dem aus wir wieder neu starten können. In der Übergangszeit von einer Jahreszeit in die nächste – zwischen alt und neu – fällt es uns besonders leicht nach innen zu lauschen und zu reflektieren wo wir gerade stehen.
Diese 18 Tage zwischen den einzelnen Jahreszeiten sind die perfekte Zeit zum Reinigen und Entschlacken von Körper, Geist und Seele & deine Mitte zu stärken. Wohlgemerkt „entschlacken“ und nicht „fasten“! Dojo-Tage laden ein, sanft zu entschlacken und dem Körper frische Energie zuzuführen. Dein Körper soll sich gut genährt fühlen und keinen Hunger leiden. Denn in der TCM ist jede Diät ein Angriff auf unsere Essenz - unser YIN und unser Blut. Im Gegenteil, deine Mitte soll gestärkt und genährt werden.
Die Dojo-Tage laden dazu ein, auf körperlicher Ebene loszulassen und sich mit neuer frischer Energie aufzuladen. Eine Möglichkeit sanft zu entschlacken ist die chinesische Reiskur, die sich besonders für Fülle-Typen eignet, d. h. für Frauen, die besonders unter Hitze (zu viel Yang) und/oder unter einer Ansammlung von Feuchtigkeit und Schlacken leiden. Aber auch eine Leber-Qi-Stagnation lässt sich durch eine Reiskur lösen und schafft Erleichterung.
Du isst drei bis 8 Tage nur gekochten Reis, und zwar immer, wenn du Hunger hast. Vollkornreis wirkt stärker entgiftend als weißer Reis, ist aber schwerer verdaubar. Deshalb empfehle ich bei schwacher Verdauung weißen Reis (in guter Qualität). Durch längere Kochzeit wird der Reis noch bekömmlicher.
Die Essenszeiten sollten regelmäßig sein - in der Früh, zu Mittag und am Abend. Bei Hunger kannst du auch zwischendurch eine Portion essen. Der Reis wird ohne Gewürze, Salz und Fett zubereitet. Bitte iss langsam und kaue gut! Während der Kur sind ausreichend Ruhe und Schlaf wichtig. Wenn es geht, nimm dir dafür ein paar Tage frei!
Passende Getränke: warmes bis heißes Wasser (10 min. abgekocht), Kräutertees je nach Konstitution (kühlend oder wärmend, stärker oder schwächer ausleitend), mind. 2 bis 3 Liter am Tag. Bitte achte auf deine Verdauung - diese sollte regelmäßig sein! Wenn du Verstopfung bekommst, lege am Abend einige Trockenpflaumen in Wasser und trinke dieses am nächsten Morgen (du kannst auch die Pflaumen essen).
Reis-Congee ist eine Suppe aus einem Teil Reis und zehn Teilen Wasser, die zwischen zwei und vier Stunden ungesalzen gekocht wird. Dabei platzen die Reiskörner auf, und es ensteht eine sämige Suppe. Du kannst das Congee verfeinern indem du z. B. Gewürze und Gemüse mitkochst oder danach dazu gibst. Manche essen es auch mit Kompott oder Obst zum Frühstück.
Rundkornreis (Mochi-Reis) oder Basmatireis sind dafür am Besten geeignet.
- entschlackt und engiftet
- baut Körpersäfte wieder auf
- befeuchtet Trockenheitszustände
- führt dem Körper am meisten Qi zu,
ohne die Verdauungsorgane zu belasten.
Die Schwellenzeit zwischen den Jahreszeiten eignet sich also auf allen Ebenen zum Loslassen und Abschließen. Hier gilt es ganz achtsam zu sein und zu spüren: Wo
stehe ich? Wo möchte ich hin? Was darf wirklich gehen?
Die Schwellenzeit lädt dich ein, dich zu fragen, wo du heute stehst und wie du dich in deinem Leben fühlst.
Es lohnt sich wirklich diese Zeitqualität bewusst zu nutzen. Markiere dir gerne die Dojo-Tage im Kalender, damit du bewusst deine Energie auf diese sehr wertvolle Zeit zwischen den Wandlungsphasen lenken kannst.
Ich wünsche dir bewusst in deine Mitte zu kommen!